Jochheim Medizin an Studie zu Herzkatheteruntersuchungen beteiligt

Illustration eines Stents zum Artikel: Jochheim Medizin an Studie zu Herzkatheteruntersuchungen beteiligt

Eine aktuelle Studie zeigt, dass ein bei Herzkatheteruntersuchungen angewandtes, hochdosiertes Medikament keinen Vorteil gegenüber der Standardtherapie aufweist. Dr. Moritz Baquet, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie bei Jochheim Medizin, wirkte als Ko-Autor an der Publikation mit.

Patienten, die sich aufgrund von Beschwerden zu einer geplanten Herzkatheteruntersuchung vorstellen, weisen ein eher niedriges Risiko für Komplikationen auf. Dennoch kann es nach der Implantation eines Stents zu Komplikationen kommen. Um dem vorzubeugen, wird direkt vor dem Eingriff ein hochdosiertes Medikament zur Hemmung der Thrombozyten (Blutplättchen) verabreicht.

An knapp 800 Patienten mit Biomarker negativer Angina pectoris wurde untersucht, ob das hochdosierte Medikament der Standardtherapie im Hinblick auf klinische Komplikationen überlegen ist. Dafür wurde per Zufallsauswahl entweder der intensivierte Thrombozytenhemmer Prasugrel (60 Milligramm) unmittelbar vor der Implantation oral verabreicht oder es wurde die Standardtherapie Clopidogrel (600 Milligramm) gegeben. Es zeigte sich: Einen Monat nach dem Eingriff traten Komplikationen wie beispielsweise Herzinfarkte, aber auch Blutungskomplikationen in beiden Patientengruppen in ähnlich geringer Anzahl auf.

Abbildung eines Diagramms zum Artikel: Jochheim Medizin an Studie zu Herzkatheteruntersuchungen beteiligt

Abbildung: Kumulative Inzidenz beider Behandlungsgruppen hinsichtlich des primären Endpunktes 30 Tage nach Katheterintervention

Im Anschluss erhielten alle Patienten täglich 75 Milligramm Clopidogrel und 100 Milligramm ASS für mindestens sechs Monate – bis die Einheilung des Stents in der Gefäßwand abgeschlossen war.

Als Ko-Autor weiß Dr. Moritz Baquet: „Die Studienergebnisse lassen den Schluss zu, dass beide Medikamente zur peri-interventionellen Thrombozytenhemmung bei Patienten mit Biomarker negativer Angina pectoris sicher und effektiv angewendet werden können“.

Herzkatheteruntersuchungen und Koronarinterventionen wie die Implantation eines Stents können mittlerweile vollständig ambulant durchgeführt werden. Die Vorgespräche und -untersuchungen finden direkt bei uns in der Praxis in Hattingen statt. Den Eingriff führt anschließend unser Kardiologe und Oberarzt Markus Wiemer in Kooperation mit dem Helios Klinikum Schwelm durch.

Quelle: Julinda Mehilli, Moritz Baquet et al.; Circulation: Cardiovascular Interventions 2020

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